Patrozinium: St. Maria Magdalena am 22. Juli
Die Baulast liegt bei der die Gemeinde Steingaden, die Eigentümerin der Urspringer Kirche ist.
Das Dorf Urspring liegt ca. 3 km westlich von Steingaden; seine Geschichte dürfte weit bis vor das Jahr 1000 zurück reichen. Möglicherweise bestand bereits zur Zeit des HI. Magnus (+772), dem „Apostel des Allgäus“, hier eine christliche Zelle. Die Kirche unterstand der nahe gelegenen Pfarrei Prem. Unter dem Gründungspropst des Prämonstratenser-Klosters Steingaden, Anselm (reg. 1147 bis 1162), wurde sie 1154 (erste urkundliche Erwähnung von Urspring) aus der Pfarrei Prem herausgenommen und der neu errichteten Pfarrei Steingaden eingegliedert. Für das heutige äußere Erscheinungsbild der weithin sichtbaren Dorfkirche sind romanische (10. bis 13. Jahrhundert) und spätgotische (15./16. Jahrhundert) Elemente charakteristisch. Die Romanik zeigt sich an den Rundbogen der Turmfenster und an den rätselhaften Skulpturen am Eingangsportal, die Gotik spricht aus den Spitzbogenfenstem des Langhauses und des Chorraums, dessen Grundriss ebenfalls auf die Zeit der Gotik hinweist.
Die Kirche ist bestimmt durch ein rechteckiges Langhaus mit vier gotischen Spitzbogen- und einem querovalen Fenster, sowie einem um zwei Stufen höher gelegenen Chorraum mit einem Dreiachtel-Abschluss nach Osten und fünf gotischen Spitzbogenfenstern mit Stichkappen im Tonnengewölbe. Auf der Westseite findet sich eine hölzerne Empore mit acht monochrom auf die Brüstung gemalten Szenen aus der Leidensgeschichte Christi Aus derselben Zeit dürfte auch die schön gearbeitete kassettierte Holzdecke stammen.
Beim Hochaltar handelt es sich um einen spätbarocken Altaraufbau von 1728 mit vier marmorierten Säulen und meisterhafter, vergoldeter Schnitzarbeit des einheimischen Klosterkistlers Ferdinand Amtmann, gefässt von dem Füssener Maler Joseph Obermiller. Das vom Steingadener Laienbruder Lucas Schwaiger gemalte Altarblatt zeigt die Kirchenpatronin Maria Magdalena (Fest 22. Juli; Attribute: Salbgefäss, Geißel, Totenkopf u. a.) Seitlich der gewundenen Säulen finden sich Skulpturen des Hl. Nikolaus und des Hl Martin.
Der linke Seitenaltar von 1663 ist dem Bernbeurener Altarbauer Jörg Pfeiffer zuzuschreiben und trägt links eine Skulptur des Johannes Baptist und rechts des Hl. Wolfgang. Der rechte Seitenaltar wurde um 1770 als vereinfachte Kopie des linken Altares gefertigt und ist links mit einer Skulptur des Hl. Ulrich und rechts des Hl. Konrad ausgestattet.
Weitere Ausstattungsmerkmale sind die wohl um 1770 geschaffene Kanzel, der von Bernhard Ramis geschaffene 14-teilige Kreuzweg, sowie Schnitzfiguren des Hl. Magnus, des Hl. Josef mit Jesuskind, sowie eines Kruzifixus mit Schmerzhafter Muttergottes und vier Putten, die Christi Blut in Kelchen auffangen. An der Nordwand fällt ein Ölgemälde der sel. Prämonstratenser-Äbtissin Gertrud von Altenberg ins Auge.
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