Pfarrkirche St. Michael Prem

Patrozinium: St. Michael  am 29. September

Ursprünglich stand in Prem eine romanische Kirche zu „Unserer lieben Frau“, die zur Pfarrei Waltenhofen gehörte. Nach der Gründung des Prämonstratenser-Klosters Steingaden (1147) gingen Dorf und Kirche von Prem im Jahr 1197 an den dortigen Konvent über und blieb bis zur Säkularisation im Jahr 1803 blieb im Besitz des Klosters.

Beim heutigen Gebäude stammt der Turm noch aus der romanischen Zeit, der zweijochige Chor und das dreijochige Langhaus wurden wohl im 14. Jhdt. umgebaut und tragen gotische Züge. Auf der Südseite befinden sich zwei Anbauten für das Vorzeichen und die Sakristei. In den Jahren 1754 – 1757 fand eine große Restaurierung unter Abt Marianus II statt. Ob in diesem Zug auch der Wechsel des Patroziniums erfolgte ist nicht überliefert, aber im Jahr 1774 sprechen die Klosterakten vom „St. Michaels Pfarrhaus“ in Prem. Weitere Renovierungen mit Neufassungen der Deckenfresken fanden 1819 und 1898 statt; 1973 wurde das Langhaus erweitert und die Westwand begradigt.

Im Chorraum
stammen die Bilder der vier Kirchenväter von Bernhard Ramis; ebenso die Stuckarbeiten und Fassungen des Hochaltares. Dieser reichverzierte Altar wurde von Josef Fischer möglicherweise nach Plänen von Dominikus Zimmermann gestaltet. Im Auszug befindet sich das Bild „St. Michael vor der Göttlichen Dreifaltigkeit“ –  auf der Rückseite signiert: Henrich Ramis, 1773. Im Mittelpunkt des Altares ebenfalls der Hl. Michael als Holzplastik, die wie die Figuren der Apostel Petrus und Paulus neben dem Tabernakel vom aus Prem stammenden Holzschnitzer Thomas Seitz gefertigt wurden. Über den Durchgängen befinden sich links der Hl. Bischof Wolfgang und rechts der Hl. Norbert von Xanten, der Gründer der Prämonstratenser.

Im Langhaus
sind die Seitenaltäre zeitgleich zum Hochaltar entstanden und tragen links ein Gemälde „Maria Magdalena als sündige Beterin“  (1852 von J. Schmalz)  und rechts eine Darstellung „Tod des hl. Joseph“ (1739 von Johann Bernhard Ramis). An Figuren trägt der nördliche Seitenaltar links den Heiligen Leonhard, rechts den hl. Joachim mit seiner Tochter Maria als Mädchen auf dem Arm, sowie Notburga im Auszug.  Am südlichen Seitenaltar sind rechts Johannes d. Täufer und links der hl. Magnus, der Patron des Allgäus. An der Südwand befinden sich ein Geißelheiland und eine Sebastiansfigur. An der nördlichen Wand hängen unter der Empore Kreuzwegbilder sowie ein Hl. Johann Nepomuk. Die an der Nordwand befindliche barocke Kanzel wurde in den Jahren 1755-56 im Rokokostil überarbeitet.
Die Deckenfresken „Krönung Mariens im Himmel“ und „Erzengel Michael“ stammen von Johann B. Ramis und wurden 1756 angefertigt; in der Mitte des Chorbogens sind die Wappen des Klosters Steingaden und des Abtes Marianus Mayer zu sehen.

Im Vorzeichen
stehen in zwei Nischen  ausdrucksstarke Darstellungen aus dem 17. Jahrhundert „Jesus in der Rast“ und eine „Pieta“. Diese Figur sowie die beiden Engel links und rechts werden dem Füssener Barockbildhauer Georg Bayrhoff (1618-1681) zugeschrieben.